GEDANKEN ZUM ENGAGEMENT DER DUDELSACKSPIELER

Ich versteh nur Bahnhof! 

Da der Dudelsack (in unserem Falle die schottische Version, die Great Highland Bagpipe, kurz GHB) ein in unseren Gegenden doch recht unbekanntes Instrument ist, schwirren doch noch etliche Gerüchte, Unklarheiten, Missverständnisse herum. Daraus resultieren natürlich dann falsche Erwartungen, sobald es darum geht, einen Dudelsackspieler für irgendeinen Anlass zu engagieren. Übrigens nennen sich die Dudelsackspieler selbst Piper (<Paipr> ausgesprochen). Es sind keine 'Säckler', 'Sackspieler', 'Dudler', 'Dudelsäckler' o. ä. 
Ein Dudelsack ist ein 'Dudelsack', eine 'Bagpipe' (<Bägpaip>) oder wird einfach die 'Pipes' (<Paips>) genannt. Um Missverständnissen vorzubeugen, ist es wichtig, dass sie Fragen stellen, sonst gibt es am Tag des Anlasses dann das böse Erwachen. Wir werden nun auf dieser Seite ein paar der möglichen 'Problematiken' ansprechen. Sie wissen dann auch eher, was Sie von einem Piper mit seinen Pipes erwarten können. 

Donnerwetter, ist das laut! 
Die GHB ist in erster Linie laut. So kennen wir sie, und so lieben wir sie. Doch gut gestimmt kann sie auch die schönsten Harmonien hervorbringen. Ist sie nicht gestimmt, tönt sie wie "Micky Maus". Da Sie den Piper für seinen Auftritt honorieren, können Sie auch eine gewisse Professionalität erwarten. Dies bedeutet auch, dass er auf einem gestimmten Instrument spielt. 

Die Stimmung der GHB ist insofern entscheidender als bei anderen Instrumenten, als sie "dreistimmig" gespielt wird. Mit den Dronen wird ein "Tenorton" und ein "Basston" generiert. Den Chanter (auf dem die Melodie gespielt wird) könnte man als "Sopran" bezeichnen. Diese drei Tonlagen müssen aufeinander abgestimmt werden, wobei die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit eine grosse Rolle spielen. Die GHB ist nämlich ein Holzinstrument. Wenn sich das Holz ausdehnt und zusammenzieht, aufgrund wechselnder Temperaturen oder Luftfeuchtigkeit, geht die Stimmung verloren. Und irgendwann tönt sie nicht einmal mehr wie Micky Maus, sondern eher wie Donald Duck. Ein Piper wird also darauf achten müssen, dass das Instrument immer gestimmt ist. Wir kommen später aber nochmals auf diesen Punkt zurück. 

Zusätzlich ist der Dudelsack ein lautes Instrument - zumindest, wenn er unter Dach gespielt wird. Wie sind nun die Umstände des Spielortes geartet? Muss unter Dach gespielt werden? Wenn ja, wie gross sind die Räumlichkeiten (Kapelle, Kirche, Turnhalle, etc.)? Wird im Freien gespielt? Mit der Antwort auf diese Fragen kann bestimmt werden, ob es nun ein Piper, zwei, oder sogar mehrere sein sollen. Ein Piper ist vielleicht zuwenig, wenn im Freien gespielt werden soll, oder alle würde die Ohren der Gäste in einer Kapelle sicher überstrapazieren. 

Wo kann ich einspielen? 
Diese Frage wird Ihnen gestellt werden. Die Piper müssen wissen, wo und wann man sein Instrument einspielen und stimmen kann. Das Stimmen des Dudelsacks braucht ca. 30-45 Minuten, wenn er unter Dach spielen soll. Idealerweise kann man dies kurz vor dem Zeitpunkt tun, an dem man spielen soll, und in den gleichen Räumlichkeiten. Wenn dies nicht gehen sollte, ist eine andere Räumlichkeit zur Verfügung zu stellen, in der in etwa die gleiche Temperatur wie im Auftritts lokal herrscht. Zusätzlich sollte das Einspielen wenn möglich für das Publikum nicht zu hören sein (vor allem dann, wenn der Auftritt eine Überraschung sein soll). Hier ist also tatsächlich ein organisatorischer Mehraufwand zu leisten.
Während des Anlasses kann es sein, dass der Dudelsackspieler schnell um die Ecke verschwindet, um erneut zu stimmen. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn er über längere Zeit verteilt an verschiedenen Orten (drinnen/draussen) spielen muss. Lassen Sie sich davon nicht irritieren.